Demos gegen Rechts - auch in Lindau (B) und in Lindenberg im Allgäu
Von Aachen und Ahlen bis Zwickau und Zwiesel – am 27.01. und 28.01.2024 waren Menschen in mehr als 300 Orten deutschlandweit auf der Straße. Sie demonstrierten gegen ein Erstarken des Rechtsextremismus und für ein vielfältiges Leben in Deutschland. Insgesamt waren mindestens 820.000 Demonstrierende unterwegs – so versammelten sich auch mehrere Tausend in Lindau und Lindenberg im Allgäu.
Auslöser für die Proteste waren Enthüllungen des Recherchezentrums Correctiv über ein Treffen von Neonazis Ende November, an dem einige Politiker der in Teilen rechtsextremen AfD sowie einzelne Mitglieder der CDU und der rechtsradikalen Werteunion in Potsdam teilgenommen hatten. Dabei ging es auch um Pläne, nichtweiße Menschen und Menschen mit ausländischen Wurzeln auszubürgern und zu vertreiben.
Zu erinnern ist auch der vielen Millionen Juden, Sinti und Roma und den weiteren Opfern, die während des 2. Weltkriegs in den Konzentrationslagern dem Hass der Nationalsozialisten zum Opfer fielen.
Auch mehrere hunderttausend Kinder, Frauen und Männer mit psychischen Erkrankungen oder Behinderungen waren davon betroffen. In „Heilanstalten“ wurden Versuche an ihnen durchgeführt, sie wurden Zwangssterilisationen unterzogen oder in Euthanasie-Morden getötet. Diese Aktionen wurden unter dem Namen T4 geplant und sollten „lebensunwerte“ Personen aussortieren. Es ist wichtig, dass auch Menschen mit Behinderung in die Erinnerungskultur einbezogen werden, da sie ebenfalls Verfolgte des Nazi-Regimes sind.
Es ist jetzt an der Zeit, dass sich alle Mitmenschen eindeutig gegen den aufblühenden Rechtsextremismus in Deutschland und auch ganz Europa positionieren. Deportationspläne entbehren jeglicher Menschlichkeit.
Menschenwürde darf nicht an Herkunft, wirtschaftlicher Leistung oder entstehenden Kosten für Behandlung oder Hilfsmittel bemessen werden. Jedes Leben ist wertvoll.
Nie wieder ist jetzt!
Quellen:
- Der Behindertenbeauftragte des Bundes lädt zu Gedenkveranstaltungen ein
- Kobinet-Nachrichten: Ulla Schmidt: Wir alle müssen jetzt Flagge zeigen
- Kobinet-Nachrichten: Partizipative Beteiligung behinderter Menschen an der Erinnerungskultur
- LPB Baden-Württemberg: Befreiung von Auschwitz
- LeMO: Völkermord „Euthanasie“
Bilder: Birgit Bareth (Lindenberg) und Georg Schwarz (Lindau)